Quarantäne Filmtipps – Thema: Alleinsein

Alleinsein und durchhalten lautet die Devise, denn in Pandemie-Zeiten wird dazu geraten zu Hause zu bleiben und falls möglich im Home-Office zu arbeiten. Um die Infektion einzudämmen, wurden leider vorerst viele Grenzen geschlossen, Flüge annulliert und das Reisen somit unterbunden. Leider hat es auch mich persönlich getroffen. Das ganze Jahr hatte ich mir den Urlaub aufgespart, damit ich im März möglichst viel Sonne in Andalusien, Spanien tanken kann. Doch leider wurde daraus nichts. Nur zwei Wochen zuvor schwappte die Corona-Virus-Tragödie offiziell nach Europa und verhinderte meine Andalusien-Rundreise. Nun bin ich zu Hause in Quarantäne und sitze meinen Urlaub ab.

Als Alternativprogramm möchte ich dir meine Lieblingsfilme zum Thema „Alleinsein und durchhalten“ vorschlagen.

Gravity – 3D Weltraum-Drama (2014)

Sandra Bullock und George Clooney spielen die Hauptrollen und auch die beiden einzigen Rollen in dem preisgekrönten 3-D-Weltraumfilm. Sie führen Reparaturarbeiten am Weltraumteleskop Hubble durch, als sie unglücklicherweise von umherfliegendem Weltraumschrott getroffen werden. Ein spannendes Drama beginnt in dem Dr. Stone (S. Bullock) als einzige Überlebende darum kämpft, mit dem defekten Space Shuttle Explorer zurück zur Erde zu gelangen. Obwohl sie seit dem Tod ihrer Tochter ans Alleinsein gewöhnt ist und nur für die Arbeit lebt, wird sie von einem wahnsinnigen Wunsch zu leben gepackt und überwindet so eigene Barrieren.

Der Blockbuster Gravity punktet mit Spannung, Frauenpower und überwältigenden Ausblicken auf unseren Planeten Erde. Nutze die Gelegenheit, um dir klar zu werden, dass Kleinigkeiten die dich im Alltag vielleicht nerven, von oben betrachtet stark an Wichtigkeit verlieren.

Zitate aus dem Film Gravity: Wie fühlen Sie sich? Wie ein Chihuahua im Wäschetrockner. / Eins müssen Sie zugeben, ist ne unschlagbare Aussicht. Was gefällt Ihnen hier oben am Besten? Die Stille, ich glaube daran könnte ich mich gewöhnen.

Verschollen in der City – Castaway on the Moon (Südkorea 2009)

Ich gebe zu, es war mir jetzt nicht möglich einen hochqualitativen Trailer auf deutsch oder gar den ganzen Film-Stream auf deutsch zu finden. Selbst habe ich den Film vor Jahren durch Zufall bei Arte gesehen und war schlichtweg begeistert. Ich möchte ihn auf jeden Fall erwähnen. „Verschollen in der City“ heißt im Englischen „Cast away on the Moon“. Der koreanische Film stammt aus dem Jahr 2009 und thematisiert das Alleinsein perfekt.

Die Handlung: Zwei Gestrandete treffen in Seoul aufeinander

Er handelt von einem hoch verschuldeten Mann, der sich in der Metropole Seoul das Leben nehmen will. Stattdessen strandet er auf einer Insel inmitten der Stadt. In einem benachbarten Hochhaus lebt eine junge Frau, die scheinbar unter Depressionen und Angststörungen leidet, seit drei Jahren ihr Zimmer nicht mehr verlassen hatte, ans Alleinsein gewöhnt ist und ihr Leben im Internet verbringt. Gelegentlich schießt sie Fotos aus dem Fenster, meist bei Luftschutzübungen, weil da die Straßen menschenleer sind. Dabei entdeckt sie den gestrandeten Koreaner, der die Insel nicht verlassen kann, weil er Nichtschwimmer ist. Sie fängt an ihn zu beobachten. Mit Ästen schreibt er die Nachricht HELP in Großbuchstaben auf die Erde. Eines Tages ändert er die Botschaft in HELLO. So entscheidet sich die Beobachterin dazu, eine Flaschenpost zu entsenden. Es entwickelt sich eine Art skurrile Freundschaft über die Ferne, sodass die junge Dame darüber sogar das Internet vergisst und immer mehr Ängste überwindet. Eines Tages kommt ein Reinigungstrupp auf die Insel und vertreibt den Obdachlosen, sie beobachtet alles und aus Angst ihn zu verlieren, rennt sie ihm hinterher. Die beiden treffen sich schlussendlich im Bus und… wenn sie nicht gestorben sind… dann leben sie noch heute.

Auch wenn der Trailer nicht auf deutsch ist, so bekommst du trotzdem einen optimalen Überblick über die Handlung:

Der Verschollene bereitet sich mühsam und mit eigenen Händen ein Festmahl aus den Dingen, die er findet. Die Wertschätzung für Nahrungsmittel kommt in unserer modernen Wegwerf- und Fastfoodgesellschaft leider oft zu kurz. Eine Szene zum Nachdenken in Zeiten von Hamsterkäufen.

Kevin allein zu Haus (USA 1990)

Achtung! Jetzt wirds lustig. Der Film aus meiner Kindheit, als noch Popcorn durchs Kino geworfen wurde und sich alle von Anfang bis Ende kaputt gelacht haben. Kevin lebt in einer Großfamilie, die sich für eine Urlaubsreise während den Weihnachtsferien vorbereitet. Natürlich geht es etwas stressig zu und es kommt zum Streit zwischen Kevin und seiner Mutter. Er verflucht seine Familie und wünscht sich, dass sie für immer verschwinden. Als er am nächsten Morgen aufwacht, ist niemand mehr im Haus. Er war fest davon überzeugt, dass seine bösen Wünsche wahr wurden, doch er wurde schlicht und einfach übersehen. Als seine Mutter diesen groben Fehler bemerkt, war sie schon zu weit weg und eine Rückreise wahr während der Feiertage nicht leicht zu organisieren. Währenddessen feierte Kevin seine neue Freiheit aufs Feinste. Im Vorfeld machten sich Kriminelle in der Nachbarschaft schlau über leer stehende Häuser, um diese auszurauben. Doch sie haben nicht mit dem schlauen Jungen gerechnet. Es beginnt ein erbitterter Krieg zwischen den Banditen und dem Schuljungen, der sein Familienhaus mit allen Mitteln und Tricks verteidigt.

Wer Spaß daran findet, kann sich auch gleich Teil II – Kevin allein in New York anschauen!

Cast Away – Verschollen (2000)

Tom Hanks in einer seiner allerbesten Rollen. Im Auftrag von FedEx fliegt er regelmäßig um die Welt, um Probleme zu lösen und Vorgänge bei der Lieferung zu optimieren. Bei einem Flug zur Weihnachtszeit stürzt die Maschine ab und er landet als einziger Überlebender auf einer einsamen kleinen Insel. Auch wenn die Einleitung des Films meiner Meinung nach etwas lang gezogen ist, beginnt an dieser Stelle der absolute Kultfilm. Der Gestrandete erzählte die Geschichte des Alleinseins so perfekt wie kein anderer. Zuerst mussten Kokosnüsse geöffnet werden, um an Wasser und ein bisschen Nahrung zu kommen. Später übte sich Chuck Noland (T. Hanks) dann auf dramatische Weise beim Feuermachen und auch im Fischfang. Du kannst dir vorstellen, dass nicht immer alles sofort funktioniert hat und die daraus resultierende Frustration. Aber nur wer nicht aufgibt, kann gewinnen.

Cast Away – Wilson der Volleyball

Chuck sammelte die FedEx Pakete, die immer noch regelmäßig angespült wurden. In einem befand sich ein Volleyball, mit dem Namen, ehm, ich meine dem Aufdruck Wilson. Zwischen ihm und Chuck entwickelte sich eine tiefe, imaginäre Freundschaft. Als der einsame Insulaner fürchterliche Zahnschmerzen bekam, half ein weiteres Päckchen mit Schlittschuhen, denn er nutzte diese, um sich den entzündeten Zahn selbst auszuschlagen. Was für eine brutale und gefährliche Vorgehensweise. Ich frage mich, ob es da nicht bessere Methoden geben könnte.

Cast Away – Flucht von der Insel

Aufgrund der Brandung mit riesigen Wellen war eine Flucht von der Insel in seinem Rettungsgummiboot unmöglich. Nach einigen Jahren wurden Kunststoffteile angespült, aus denen er sich ein Segel für ein Floß baute und die Barriere aus Wasser schlussendlich doch überwinden konnte. Leider verlor er Wilson bei einem Sturm auf hoher See und musste ihn aufgeben. Obwohl es sich nach wie vor um einen ordinären Volleyball handelte, ist das die wohl emotionalste Szene überhaupt. Der Schmerz des Verlustes wurde von Tom Hanks so unglaublich greifbar rübergebracht, es ist einfach herzzerreißend.

Nach einigen Tag des Treibens im Meer wurde Chuck in letzter Sekunde, bevor ihn sämtliche Kräfte verließen, von einem großen Frachtschiff entdeckt, gerettet und wieder nach Hause gebracht. Nur leider hatte sich die Welt dort ohne ihn weitergedreht. Er war bereits für tot erklärt und seine Freundin hatte bereits eine Familie gegründet.

Kennst du auch einen guten Film zum Thema Alleinsein und Einsamkeit? Lass es mich bitte in den Kommentaren wissen!