Ein Wochenende in London – für mich ein spontaner Kurztrip, der mich direkt nach Notting Hill führte. Wie viele andere wollte ich den berühmten Buchladen aus dem Film Notting Hill mit Julia Roberts und Hugh Grant sehen. Der Film hat mich verzaubert, und die Vorstellung, durch diese romantischen Straßen zu schlendern, war unwiderstehlich. Doch Notting Hill ist so viel mehr als ein Drehort. Das Viertel hat mich mit seiner bunten Vielfalt, Geschichte und seinem Flair völlig in seinen Bann gezogen. Hier ist mein Bericht über einen Nachmittagsspaziergang, der mich überraschte und begeisterte.

Der berühmte Buchladen: Mehr als ein Filmschauplatz
Mein erster Stopp war der Buchladen, bekannt als „The Travel Book Shop“ im Film Notting Hill (1999). Die romantische Komödie erzählt die Liebesgeschichte zwischen Buchhändler William Thacker (Hugh Grant) und Hollywood-Star Anna Scott (Julia Roberts). Die echte Kulisse lag in der Portobello Road 142, damals ein Antiquitätengeschäft, heute hingegen ein Souvenirshop. Der „wahre“ Buchladen, der den Film inspirierte, ist The Notting Hill Bookshop in der Blenheim Crescent 13-15.

Dieser kleine Laden mit blauem Schild ist wahrhaftig ein Paradies für Buchliebhaber. Ursprünglich auf Reiseliteratur spezialisiert, bietet er heute eine breite Auswahl. Allerdings war der Laden bei meinem Besuch so voll mit Touristen, dass ich kaum hineinkam. Die Fassade ist ein beliebtes Fotomotiv – und das zu Recht, denn sie strahlt filmreifen Charme aus. Fun Fact: 2011 stand der Laden vor der Schließung, wurde aber durch eine Kampagne, unterstützt von Stars wie Alec Baldwin, gerettet. Am Ende war der Buchladen nur ein kleiner Teil meines Erlebnisses. Notting Hill selbst stahl ihm die Show.

Historische Hintergründe: Notting Hills Wandel
Notting Hill war nicht immer das schicke Viertel von heute. Im 19. Jahrhundert war es ländlich, geprägt von Schweinezucht und Töpfereien, die den Lehmboden für Ziegel nutzten. In den 1820er-Jahren begann die Familie Ladbroke, das Land zu erschließen. Folglich entstanden Wohnhäuser für die Mittelschicht, doch Notting Hill blieb weniger mondän als Mayfair.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel das Viertel. Zum Beispiel wurden viele Stadthäuser in kleine, oft heruntergekommene Wohnungen aufgeteilt. In den 1950er-Jahren zogen Einwanderer aus der Karibik ein, wurden aber oft von Vermietern wie Peter Rachmann ausgenutzt. Darüber hinaus erschütterten 1958 rassistische Unruhen das Viertel. Als Reaktion gründete Aktivistin Claudia Jones den karibischen Karneval, heute das größte Straßenfest Europas, der Notting Hill Carnival Visit London.
Seit den 1980er-Jahren erlebte Notting Hill einen Aufschwung. Zunächst zogen Künstler und Kreative ein, die bunten Fassaden wurden restauriert, und der Film Notting Hill machte das Viertel schließlich weltberühmt. Heute ist es eines der teuersten Viertel Londons.

Ein Spaziergang durch Notting Hill
Portobello Market: Ein Paradies für Schatzsucher
Die Portobello Road ist das Herz von Notting Hill. Zum Beispiel ist der Portobello Market, seit dem 19. Jahrhundert ein Magnet, besonders samstags am lebendigsten. Dort findet man Vintage-Kleidung, Schallplatten und Antiquitäten. Insbesondere faszinierte mich ein Laden mit historischen Weltkarten – handgezeichnete Kunstwerke, die Geschichten von Entdeckungen erzählen. Im Gegensatz dazu sind diese hochwertigen Souvenirs weit entfernt von billigem Touristenkram.

Bunte Häuser und kreative Läden
Die bunten Stadthäuser von Notting Hill sind ein Augenschmaus, von Pastelltönen bis zu knalligen Türen wie der berühmten blauen Tür in der Westbourne Park Road 280. Kleine Läden bieten handgefertigte Keramiken und lokalen Schmuck – perfekt als Geschenk. Kreativität prägt das Viertel: Galerien wie die Graffik Gallery zeigen Streetart von Künstlern wie Banksy, und Workshops laden zum Mitmachen ein.


Cafés und kulinarische Highlights
Notting Hill ist nicht nur ein Paradies für Genießer. Zum Beispiel machte ich Pause in der Hummingbird Bakery, die bekannt für ihre himmlischen Cupcakes und Rainbow Cakes ist, und genoss anschließend einen Kaffee im Farm Girl Café, das mit gesunden Bowls und entspannter Atmosphäre punktet. Für ein gehobenes Erlebnis ist The Ledbury, ein mit Michelin-Sternen ausgezeichnetes Restaurant, uneingeschränkt eine Empfehlung. Insgesamt machten diese kulinarischen Stops meinen Spaziergang perfekt und spiegeln demnach die Vielfalt des Viertels wider.

Tipps für deinen Notting Hill-Besuch
- Bester Zeitpunkt: Besuche den Portobello Market samstags früh, um Menschenmassen zu vermeiden.
- Fotospots: Die blaue Tür (Westbourne Park Road 280) und die Häuser in der Lancaster Road sind ideal. Für Ruhe: der Kyoto-Garten im Holland Park.
- Anreise: Nutze die Tube-Station Notting Hill Gate oder steige an Westbourne Grove aus dem Doppeldeckerbus aus.
- Notting Hill Carnival: Im August ist der Carnival ein Muss – ein Fest mit Paraden und karibischem Essen.
- Film-Fans: Buche eine Notting Hill Film Tour für Drehorte und Insider-Infos bei Viator. (Werbung ohne Auftrag)
Fazit: Warum Notting Hill mein Herz erobert hat
Mein Kurztrip begann mit dem Wunsch, den Buchladen aus Notting Hill zu sehen, doch stattdessen war das Viertel selbst die wahre Attraktion. Die bunten Häuser, der lebendige Markt, kreative Läden und die spannende Geschichte machen es einzigartig. Lass dich treiben, genieße einen Cupcake und nimm eine Weltkarte als Andenken mit.



„Ich bin doch nur ein Mädchen, das vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben.“ – Filmzitat Notting Hill


Hast du Notting Hill besucht? Teile deine Tipps in den Kommentaren oder lies beispielsweise meinen Blogbeitrag über die märchenhafte London Christmas Lights Tour für mehr Inspiration!
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